Der Kartoffellehrpfad
Informationen zu einem der ältesten Kartoffel-Anbaugebiete Oberfrankens
Heimatgeschichte erwandern
Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz am Buchhaus (Hinteres Buchhaus), 95158 Kirchenlamitz.
Von dort aus folgen Sie der Markierung, unserem Maskottchen, der munteren Kartoffel "Knolli". Sie können wählen unter der kleinen, mittleren und großen Tour.
Dauer 2 - 4 Stunden, Wegstrecke ca. 7,5 - 11,5 km.
Hinweis:
In die Wanderung kann eine Besichtigung der Burgruine Epprechtstein und eine Begehung des Steinbruchweges einbezogen werden (ca. 3 km, 2 - 3 Stunden).
Die Kartoffel
Die Urheimat der Kartoffel befand sich in den Hochlagen der südamerikanischen Anden. Mit den spanischen Eroberern und Seeleuten kam sie im 16. Jahrhundert nach Europa und wurde zuerst von Fürsten, Ärzten und Botanikern als exotische Rarität in botanischen Gärten angebaut.
Im deutschsprachigen Raum ist die Kartoffel seit etwa 400 Jahren bekannt, aber erst die Hungersnöte im 18. Jahrhundert verhalfen ihr zum Durchbruch. 1756 erließ Friedrich der Große den berühmten Kartoffelbefehl, der die Bauern zum Anbau der Kartoffel zwang. Hier in der Region entstand Oberfrankens ältestes Kartoffel-Anbaugebiet.
Die Kartoffelpflanze (Solanum tuberosum) ist ein Nachtschattengewächs. Sie wird heute großflächig angebaut und ist ein gesundes, wohlschmeckendes Gemüse mit vielseitiger Verwendung. Näheres rund um die Kartoffel erfahren Sie auf den acht Schautafeln am Kirchenlamitzer Kartoffel-Erlebnispfad.
Die Kartoffel ist ein Geschenk der Natur. Die Aussaat erfolgt von April bis Mai, die Ernte von August bis Oktober. Geerntet wird das Zehnfache der Aussaatmenge. Die Kartoffelernte (das "Erdäpfelgraben") war früher reine Handarbeit. Das meistgebrauchte Grabgerät war eine zweizinkige Hacke (der "Kräuel"). Schon beim Graben fand eine Vorsortierung statt.
Kaffeepause beim Erdäpfelgraben.
Aufnahme aus dem Jahr 1946
(Foto: Familienbesitz Oskar Hertel, Niederlamitz)
Die Kartoffeldörfer
Großschloppen
An einer Altstraße (Mönchsweg) gelegener Weiler. Benannt nach dem Schloppenbach (slawisch: slopan = die Bachschnelle).
1356 erstmals urkundlich erwähnt. 1499 acht Höfe, die zum Richteramt Kirchenlamitz gehörten, aber nach Weißenstadt fronten. Landwirtschaftlich geprägte Ansiedlung mit einer größeren Anzahl von Gehöften aus dem 18. Jahrhundert und eigenständigen Dorfleben
Reicholdsgrün
Reihendorf unter Ensembleschutz am Nordufer des Lehstenbaches. Spätmittelalterliche Gründung im 12. Jahrhundert. Nach mehreren Brandunglücken jeweils im alten Stil neu aufgebaut. Stark von der Landwirtschaft geprägter Fichtelgebirgsort mit charakteristischem Dorf- und Vereinsleben.
Ansicht des Dorfwirtshauses
"Zum Buchwald"
(Ansichtskartenausschnitt)
Raumetengrün
1356 als Reynbotengrün erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1499 schon als Reymetngrün bezeichnet, das
nach Kirchenlamitz fronte und mit seinen 14 ganzen Höfen und 65 Einwohnern auch dorthin eingepfarrt war.
Stets landwirtschaftlich geprägte Ansiedlung mit erfolgreichen Feldbau und regem Dorfleben
Acht Informationstafeln
Wissenswertes und Informatives bieten Ihnen die an verschiedenen Stationen entlang des Kartoffel-Erlebnispfades aufgestellten Schautafeln. Leicht lesbar und aussagekräftig illustriert, entdecken Sie mit ihrer Hilfe Oberfrankens ältestes Kartoffelanbaugebiet. Auf zusätzlichen Hinweisschildern erfahren Sie von den Aktivitäten in den einzelnen Ortschaften.
Der von der Stadt Kirchenlamitz errichtete Kartoffelerlebnispfad wurde gefördert und unterstützt vom Naturpark Fichtelgebirge und der Europäischen Gemeinschaft in Bayern.
Maskottchen und Informationstafeln:
Graphik-Werkstatt Leon
Gestaltung und Text:
Werner Bergmann